Man lernt ja schon viel von seinen Eltern. Man guckt sich auch eine Menge ab.
Meine Mama hat mir auch so einiges gutes vorgelebt und manches übernehme ich dann vielleicht doch lieber nicht. Wie ihre Beziehung zu unserer Friteuse. Kennt jemand das Spiel mit einem Ball, der voller Technik steckt und so ein angsterregendes Piepen abgibt? Man gibt ihn im Kreis herum und das Ziel ist es, dass dieser Ball eben nicht in den eigenen Händen eine Art Explosion (nur geräuschlich) vollführt. Das hat nämlich Konsequenzen. Außerdem macht das Ticken und Piepen sehr nervös.
Dieses Bild lässt sich eins zu eins auf meine Mutter und die Friteuse übertragen. Wann immer mein Papa Pommes oder ähnliches wollte und "das Ding" auf der Arbeitsfläche aufgebaut wurde, hat mir meine Mutter stets eingebläut: "Geh ja nicht nah dran. Guck ihm nie in die Augen. Betritt einfach gar nicht erst die Küche. Wir schweben alle in akuter Lebensgefahr.". Und das meinte sie auch so. Sobald das Essen fertig war, hat sie sich mit einem wild entschlossenen Blick durch die Küchentür gestürzt, die Friteuse abschätzend umtänzelnd um im großen Finale mit einem Geschirrtuch als Schild bewaffnet und den Körper seitlich weggedreht die Friteuse auszuschalten und den Deckel zu öffnen.
Diese Einsätze haben sie verändert. Sie hat quasi dem Tod in die Augen gesehen und ihn ausgeschaltet. Mehrmals. Wer so etwas erlebt hat, verändert sich.
Diese Angst vor stark erhitztem Öl habe ich auch jahrelang in mir getragen. Mein erster Hinweis, dass Öl nicht so böse ist, war die Tatsche, dass unsere Friteuse eigentlich nie wirklich explodiert ist. Und auch sonst nichts anderes tat, als harmlos Pommes zu frittieren.
Der zweite Hinweis waren meine beiden besten Freundinnen, die das Chaos magisch anziehen. Sie haben mich zum Essen eingeladen und es gab Auberginen im Bierteigmantel. Frittiert. Sie nutzten dafür einen Wok und mein anfänglicher Sicherheitsabstand ("Sei niemals im selben Raum wie das Öl!") schrumpfte immer weiter. Wenn die beiden weder die Küche, noch sich selbst in Brand stecken, der Wok nicht explodiert und auch sonst alles ganz friedlich wirkt, lässt man seine Deckung schon einmal fallen. Am Ende habe ich sogar todesmutig, mit einem Geschirrtuch als Schild bewaffnet, selbst eine Aubergine ins Öl geschmissen. Entgegen der Prophezeiung meiner Mutter, habe ich beide Augenbrauen behalten.
Nun habe ich mich auch schon ein-, zweimal getraut, alleine im Wok zu frittieren. Und es macht mir richtig Spaß, denn es ist wirklich leicht.
Mein allererster Versuch Donuts zu machen, hat problemlos geklappt. Das Rezept nimmt einige Zeit (also Gehzeit) in Anspruch. Also besser morgens anfangen oder den Teig über Nacht gehen lassen.
Das gelungene Ergebnis zeige ich heute:
Donuts
Was reinkommt (10-14 Stück):
- 175ml Milch
- 40g Butter
- 400g Mehl
- 1 Pck. Trockenhefe
- 50g Zucker
- 1 Prise Salz
- 1 Ei
- 1 Eigelb
- ca. 1 Liter Öl zum frittieren
Wie es gemacht wird:
- Die Milch in einem Topf erwärmen und die Butter darin schmelzen. Auf lauwarm abkühlen lassen. Mehl, Hefe, Zucker uns Salz in einer Schüssel vermengen. Ei und Eigelb, sowie die lauwarme Butter-Milch hinzugeben. Alles mit den Händen für 5-6 Minuten gut verkneten.
- Den Teig zu einer Kugel formen und zugedeckt 1 1/2 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen. Danach 3 Stunden (oder über Nacht) in den Kühlschrank stellen.
- Danach den Teig durchkneten (wenn er über Nacht im Kühlschrank stand, gebt ihm 10 Minuten bevor ihr mit kneten anfangt). Auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche 1 1/2 cm dick ausrollen. Mit einem Donautausstecher oder einem Glas + Spritztüllenaufsatz Ringe ausstechen. Den Teig immer wieder neu verkneten und ausstechen bis nichts mehr übrig ist.
- Die Ringe abgedeckt 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
- Öl in einer Friteuse, Topf oder Wok auf ca. 180°C erhitzen. Das kann man am besten mit einem Bratenthermometer überprüfen. Zur Not geht auch ein Holzspieß. Steigen Bläschen stark auf, ist das Öl heiß genug. Immer 2-4 Ringe für 90 Sekunden in das heiße Öl legen. Nach der Häfte der Zeit einmal wenden. Dann herausnehmen und auf einem Küchenpapier auskühlen lassen.
- Verzieren. Entweder noch warm in Zucker tauchen. Oder kalt werden lassen und mit Schokolade oder Zuckerguss überziehen.
Der letzte Donut ist einem ganz bestimmten felligen alten Herren gewidmet :)
Das Rezept ist durch die langen Wartezeiten recht aufwändig, aber es lohnt sich sehr! Ich habe die Donuts zu Freunden mitgebracht und sie waren einfach ratzfatz alle weg. Und ich habe ganz viel Lob bekommen :)
6 Kommentare
Mhhh das sieht lecker aus:) Ich habe auch schon oft Donuts selbst gemacht, aer natürlich mit einem anderem Rezept. Dieses hier werde ich demnächste mal auprobieren, danke!
AntwortenLöschenxx Melissa
http://away66.blogspot.de
Ich freu mich immer, wenn meine Posts zum Töpfe schwingen motivieren :)
LöschenIch hab es tatsächlich auch schon einmal ausprobiert, aber bei weitem nicht so wunderschöne Donuts wie du rausbekommen. Mir fehlt einfach das Händchen in der Küche :D
AntwortenLöschenÄndert nun aber auch nichts daran, dass ich jetzt so gerne in einen dieser Donuts beißen möchte :D
toll gemacht^^ danke für das Rezept.
Lg Janine :)
Dankeschön :) Es ist gar nicht so schwer, wenn man den Bogen raus hat! Aber ich bin dafür eine Katastrophe beim allem Kosmetischen. Da würdest du sicher auch sagen, wenn man den Bogen erst raus hat... :D
LöschenOhh wie lecker! Die sehen ja wirklich perfekt aus, vor allem der Hamster-Donut ♥♥♥
AntwortenLöschenLiebste Grüße,
Clarimonde
http://ladywindermerespan.blogspot.de/
Der Hamsterdonut war mein Liebling ;)))
Löschen